Atommüll bleibt liegen

Grenzüberschreitende UVP zu süddeutschen Standortzwischenlagern

Deutschland wird noch Jahrzehnte lang ein Atomland bleiben. Der Ausstieg ist zwar beschlossen (und hoffentlich hält er), doch die Restlaufzeiten einzelner Kernkraftwerke belaufen sich auf 20-30 Jahre. Schon bis 2005 soll die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente eingestellt werden, nicht zuletzt wegen der überaus teuren Castor-Transporte. Die Frage der Atommüll-Lagerung ist allerdings nach wie vor offen. Die Standortsuche für ein Endlager ist zwar angelaufen, doch es wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauern, bis eines gefunden ist. Bis dahin, so der Beschluss, soll der Atommüll direkt am Kraftwerksgelände untergebracht werden. Für sechs süddeutsche AKWs (Isar/Ohu, Gundremmingen, Neckarwestheim, Philippsburg, Biblis und Grafenrheinfeld) sind die Genehmigungsverfahren für die zu errichtenden Lagerhallen angelaufen. Bei einem Unfall an diesen Standorten würde wegen der geographischen Nähe auch Österreich betroffen sein. Deshalb ist es als Erfolg zu bezeichnen, dass es erstmalig in der Geschichte eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gibt. Zu jedem der sechs Standortzwischenlager werden die Auswirkungen eines Unfalls auf Österreich erörtert. Das Ökologie-Institut ist in den UVP-Prozess eingebunden und bewertet unter anderem die Gefahr für Österreichs Wasser, Luft und Böden. Die Berichte können auf der Website des Umweltbundesamts abgerufen werden.

Laufzeit: 2001 bis 2002.
Foto: Peter Bossev

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  • Umweltbundesamt

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  • Helmut Hirsch (Hannover)
  • Institut für Meteorologie und Physik der Universität für Bodenkultur, Wien

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