Vergleichende Ökobilanz verschiedener Bechersysteme beim Getränkeausschank

Fokus auf Großveranstaltungen am Beispiel der Fußballeuropameisterschaft UEFA EURO 2008TM in Österreich und in der Schweiz

Mehrwegbecher haben bessere Ökobilanz

Mehrwegbecher-Systeme sind Einweg-Lösungen ökologisch deutlich überlegen. Auch kompostierbare Einwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen (PLA) schneiden nicht besser ab als herkömmliche Einwegbecher z.B. aus PET. Das zeigt eine vergleichende Ökobilanz im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzepts für die Fussballeuropameisterschaft UEFA EURO 2008TM.

Die Studie liefert die neusten ökologischen Vergleichsdaten der heute gebräuchlichsten auf dem Markt erhältlichen Mehrweg- und Einwegbecher. Die Umweltministerien Österreichs und der Schweiz zusammen mit den Städten Basel, Bern, Zürich, Wien, Klagenfurt, Salzburg und Hannover hatten mit Unterstützung des deutschen Umweltministeriums dem Österreichischen Ökologie-Institut, der Schweizer Firma Carbotech AG und dem Deutschen Öko-Institut e.V den Auftrag für eine vergleichende Ökobilanz verschiedener Bechersysteme beim Getränkeausschank erteilt. Den Rahmen dafür bildet das Nachhaltigkeitskonzept für die Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2008.

Vergleich von Materialien, Entsorgung, Umlaufzahlen

Untersucht wurden die ökologischen Auswirkungen verschiedener Bechersysteme (Einweg und Mehrweg). Grundlagen der Studie bei Stückzahl, Umlaufzahlen und Transportdistanzen bildeten die Bedingungen im Rahmen der UEFA EURO 2008 TM. Verglichen wurden verschiedene Einwegbecher aus den Materialien PET, Polystyrol, Karton, PLA (biologisch abbaubares Material auf Basis von Mais) sowie der Spezialkunststoff der Firma Belland, die unterschiedlich entsorgt werden, mit einem Mehrwegsystem, bei dem unterschiedliche Umlaufzahlen für die Becher angenommen wurden (abhängig von der Anzahl ausgetragener Spiele und der Zahl der als Andenken nach Hause mitgenommenen Becher).

Die wichtigsten Resultate der Studie:

  • Gemäß der Studie ist auch unter ungünstigsten Annahmen ein Mehrweg-System jeder Einweg-Lösung ökologisch deutlich überlegen. Selbst das beste Einwegszenario führt zu einer doppelt so hohen Umweltbelastung wie das ungünstigste Mehrweg-System. Wenn also ein Mehrweg-System gewählt wird, ist diese Lösung mit Sicherheit die ökologisch beste.
  • Zudem wird das Littering-Problem durch den Einsatz von Mehrwegbechern wesentlich entschärft - wie durch jedes System, das mit einem Pfand einen Anreiz zur Rückgabe schafft.
  • Die Studie bestätigt die auch in anderen Untersuchungen gewonnene Erkenntnis, dass biologisch abbaubare Einwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen (wie z.B. PLA-Becher) ökologisch nicht besser abschneiden als herkömmliche Einwegbecher bspw. aus PET.
  • Dasselbe gilt gegenwärtig auch für Einwegbecher aus Belland-Kunststoff. Ihre Ökobilanz ist nicht besser als jene von Einwegbechern aus PET.

Fußball-Europameisterschaft mit Nachhaltigkeitskonzept

Für die Fussball-Europameisterschaft UEFA EURO 2008 TM besteht ein Nachhaltigkeitskonzept. Aufgrund der Resultate der Studie wurden aus ökologischen Gesichtspunkten Mehrwegbecher für Großveranstaltungen wie die UEFA EURO 2008TM sowohl vom Österreichischen also auch vom Schweizer Umweltministerium empfohlen.

Laufzeit: 2007 bis 2008.
Getränkebecher

Kontakt

Tel: +43/6991/523 61 01
Email:

AuftraggeberInnen

  • Amt der Kärntner Landesregierung; Abteilung 15 Umwelt
  • Amt der Salzburger Landesregierung; Abteilung 5 Umweltschutz und Gewerbe
  • Lebensministerium; BMLFUW; Abteilung VI/6: Abfalllogistik, Vermeidung und produktbezogene Abfallwirtschaftung
  • Stadt Wien; Magistratsabteilung 48; Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark

Gefördert von

  • Bundesamt für Umwelt (Schweiz)
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Deutschland)
  • Städte/Länder Basel, Bern, Hannover, Zürich

PartnerInnen

  • Carbotech AG
  • Öko-Institut e.V.

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