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Holzböden im ökologischen Vergleich

 
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Vergleicht man verschiedene Holzfußböden hinsichtlich ihrer ökologischen Wirkungen, so zeigen sich große Unterschiede.

Dabei gibt es eine Grundregel: Je einfacher ein Bodenbelag, desto weniger wird die Umwelt beansprucht. Massivholzdielen schneiden am besten ab. Mosaikparkett, also kleine Hartholzstäbchen mit einer Dicke von etwa 8 mm, vollflächig verklebt, sind eine robuste Alternative. Mehrschichtparkett, vor allem wenn es schwimmend verlegt wurde, hält erfahrungsgemäß nicht so lange wie Massivholzböden. Auch Furnierböden sind eher kurzlebig.

Die ökologische Qualität eines Holzbodens ist aber nicht nur von der Holzart (hart, weich), der Herkunft des Rohstoffes (kurzer oder langer Transport) und seinem Elementaufbau (viel oder wenige Schichten, viel oder wenig Leim, kleine oder große Elemente) abhängig. Wesentlichen Einfluss haben auch die Unterkonstruktion, die Befestigung sowie Oberflächenbeschichtung und Reinigung.

Das ökologische Musterbeispiel ist also ein Massivboden (Dielen oder Stab- bzw. Riemenparkett), genagelt auf eine Holzunterkonstruktion (z.B. Polsterhölzer mit einer Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen) mit einer Oberfläche aus natürlichen, wasserverdünnbaren Ölen. Diese Oberfläche wird regelmäßig mit ebenfalls lösemittelfreien Pflegemitteln gereinigt, wird so im Idealfall immer schöner und besticht daher zusätzlich mit einer Lebensdauer von 100 Jahren und mehr.

Die Alternative Klebeparkett, also Mosaik- oder Industrieparkett muss (ebenso wie Mehrschichtparkett wenn es lange halten soll) vollflächig verklebt werden. Pulverklebstoffe aus kunststoffmodifiziertem Zement sind lösemittelfrei. Andere lösungsmittelfreie Klebstoffe sind Dispersionskleber, die sich nur bedingt für die Verklebung unruhiger Hölzern wie Buche oder auf Fußbodenheizung eignen, und Reaktionsklebstoffe, die als Ausgangsprodukte PMDI (Polymere Diphenylmethandiisocyanate) verwenden. Die geringe Materialintensität (wenig Holz, kein Leim im Holzelement, wenig Verschnitt) und die lange Lebensdauer sprechen somit sehr für Klebeparkett.

Befestigung - Verklebung versus Nagel-/Schraubbefestigung

Der Vergleich zwischen Verklebung und Nagel-/Schraubbefestigung zeigt , dass die zweite Option weitaus umweltfreundlicher ist. Und zwar sowohl bei der Herstellung (Einbau), als auch in der Entsorgung. Einen weiteren Einfluss auf die Ökobilanz haben die Untergründe: Für genagelte oder geschraubte Böden wird eine Konstruktion aus Holz und Holzwerkstoffen eingesetzt. Sie weist wesentlich bessere ökologischen Kennwerte auf, als die für geklebte Böden üblichen Zementestriche. Geringere Baufeuchte und damit kürzere Trocknungszeiten sind zusätzliche Argumente.

 

Ökologischer Vergleich verschiedener Befestigungsarten Annahme:

Schrauben: 0,035 kg/m²
Klebstoff: 0,800 kg/m²

Die ausgewiesenen Werte beziehen sich auf einen Quadratmeter verlegten Boden.

Quelle: Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie. IBO-Datenbank 2005.

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