Nachhaltig Wirtschaften - [HOME]

Holzgewinnung

 
Empfehlungen
Themenfolder5Themenfolder 5
bmwit
 

Die Gewinnung der eingesetzten Hölzer darf nicht durch Raubbau erfolgen. Es ist durch eine "Chain-of-Custody"-Zertifizierung des Rohstofflieferanten sowie des Verarbeitungsbetriebes sicherzustellen, dass kein Holz aus umstrittenen Quellen verwendet wird.

Als Holz aus umstrittener Quelle gilt:

  • Illegal gewonnenes Holz (wenn der Holzeinschlag verbotenerweise oder über das erlaubte Maß hinaus erfolgte, und/oder das entsprechende Gebiet staatlich unter Schutz gestellt, oder eine solche Unterschutzstellung durch staatliche oder staatlich beauftragte Institutionen angekündigt ist).
  • Holz aus besonders schützenswerten Wäldern (wenn durch die Waldnutzung bedrohte Arten auf national relevanter Ebene gefährdet werden, wenn die Wälder Bestandteil eines national gefährdeten Ökosystems sind, oder ihre Nutzung eine national relevante Gefährdung anderer Gebiete z.B. durch Erosion oder Überschwemmung bedeutet)
  • Holz aus Gebieten, in denen durch die Holznutzung Bürger- und Menschenrechte verletzt werden (in Europa betrifft dies das Gebiet der Sami / Finnland)
  • Umwandlung von Naturwald in andere Nutzungsarten (z.B. Naturwald in Plantagen in Südwesteuropa)
  • Holz aus gentechnisch veränderten Bäumen (z.B. Eukalyptusplantagen in Südwesteuropa)

Vertrauenswürdige Herkunftsnachweise:

  • Für europäisches Holz: Ausschluss umstrittener Holzquellen (wie oben angeführt) durch Herkunftsnachweis.
  • Für Tropenhölzer und andere Hölzer aus Primärwäldern: "FSC"-Nachweis (Forest Stewardship Council; Info:www.fsc.org, Verzeichnis: "Wald" bzw.www.fsc-deutschland.de), sodass sichergestellt ist, dass der Anbau und die Verarbeitung kontrolliert wurden.
  • Für amerikanische Hölzer: auch Zertifikate von SFI (Sustainable Forestry Initiative) www.aboutsfi.org/core.asp oder AFTS (American Tree Farm System) www.treefarmsystem.org
  • Für kanadisches Holz: auch CSA (Canadian Standards Association) www.csa-international.org zulässig.

Die genannten Nachweise sind auf Verlangen der ausschreibenden Stelle auf Kosten der anbietenden Unternehmen beizubringen.

Zusammenfassung:

Holzfußböden sind nicht nur nachhaltig, sie überzeugen auch durch hohen Gebrauchswert, Komfort und Ästhetik.

Die guten Eigenschaften von Holzfußböden entfalten sich am besten, wenn:

  • Die Auswahl des Bodens sorgfältig getroffen wurde.
  • Die Oberflächenbehandlung den Bedürfnissen der NutzerInnen gemäß gewählt wurde.
  • Die Pflege regelmäßig nach den Herstellerempfehlungen durchgeführt wird.

Optimierungspotenziale in ökologischer Hinsicht liegen vor allem in:

  • Holzgewinnung und -transport
  • Unterkonstruktion und Befestigung
  • Erhöhung der Lebensdauer
  • Reduzierung der Reinigungsaufwände und
  • Minimierung des Renovierungsaufwandes
 
 

Holzgütesiegel:

www.fsc.org
www.fsc-deutschland.de
www.aboutsfi.org
www.treefarmsystem.org
www.csa-international.org

Verwendete Literatur für diesen Folder:

  • Nebel, B.: Ökobilanzierung von Holzfußböden, Dissertation, Holzforschung München, Herbert Utz Verlag, München 2003
  • Waltjen, T. et al: Ökologischer Bauteilkatalog für Passivhaus-konstruktionen, IBO, Haus der Zukunft, Wien 2004
  • Check It! Kriterienkatalog zur umweltfreundlichen Beschaffung, Hrsg.: BMLFUW, BMBWK, BMVIT, BMWA, Steiermark, Wien, NÖ, Salzburg, Burgenland, Modul 7 Innenausbau, Wien 2001

www.proholz.at
www.natureplus.org

AutorInnen und für den Inhalt mitverantwortlich:

  • Barbara Bauer, Philipp Boogman,
  • Hildegund Mötzl, IBO GmbH
  • Johannes Fechner, 17&4 GmbH
  • Robert Lechner, ÖÖI (Endredaktion)
© bmvit, 2002
Website: Österreichisches Ökologie-InstitutGraphic Design by ProjektfabrikHosted by www.ecology.at