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Anhand der Abbildung EB1 ist deutlich die ausgezeichnete ökologische Qualität der ausgeführten Projekte ablesbar. Vor allem die Gebäude mit hohem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen erhalten Topbewertungen. Die unterschiedlich hohen OI3KON,BGF - Werte für die ausgeführten Gebäude werden in erster Linie von der Geometrie und unterschiedlichen Anteilen der Glasflächen bestimmt. Die OI3KON,BGF - Werte für das Passiv-Bürohaus, das S-House und das Schiestlhaus sind, unter Berücksichtigung der jeweiligen Nutzungsbedingungen, die wahrscheinlich derzeit besten erreichbaren Werte. Der ökologische Herstellungsaufwand wurde um beachtliche 63% bis 83% gegenüber dem Referenzgebäude reduziert. Das Projekt Solar-City hat den geringsten ökologischen Vorteil gegenüber dem Referenzgebäude. Dies liegt daran, dass bei massiven Wänden und Tragkonstruktionen das ökologische Optimierungspotential nicht so hoch ist und beim Projekt schlussendlich die Dämmung aus Kostengründen konventionell ausgeführt wurde. Alle hier betrachteten Gebäude haben ganz hervorragende Kennwerte für den Heizwärmebedarf und sind als Passivhäuser ausgeführt. Diese Ausführung garantiert sehr geringe "ökologische" und ökonomische Betriebskosten über die Nutzungsphase der Gebäude.

Rechnet man die Belastung für die Beheizung in OI3-Punkte um, so benötigt man 0,76 OI3-Punkte für die Beheizung von einem Quadratmeter eines Passivhauses mit Biomasse (Heizwärmebedarf 15 kWh/m²a). Mit Erdgas als Energieträger sind es 3,49 OI3-Punkte.

Das bedeutet, dass die ökologischen Optimierung, wie sie beim Passiv- Bürohaus oder S-House durchgeführt wurde, Umweltbelastungen einspart, die einer Beheizung mit Erdgas dieser Passivhäuser für 130 Jahre entspricht.

Diese Betrachtung zeigt eindrucksvoll, dass beim Passivhausstandard die ökologische Optimierung kein Randthema ist sondern größte Beachtung verdient.

Zusammenfassung

Die quantitative ökologische Bewertung der Herstellung von Gebäuden ist nach der Energie-Optimierung der logische nächste Schritt für eine nachhaltige Planung. Die Optimierungspotenziale zur Minimierung von Umweltbelastungen in der Herstellung liegen im Vergleich zum Energiebedarf in der Nutzung in vergleichbaren Größenordnungen.

Die Ergebnisse der Berechnungen für die dargestellten Projekte zeigen:

  • Die Gebäude mit einem hohen Anteil an nachwachsenden Baustoffen erzielen die besten Bewertungen.
  • Der ökologische Herstellungsaufwand gegenüber den Referenzgebäuden wurde um 25% bis zu 83% reduziert.
  • Die Einsparungen bei der Herstellung an Umweltbelastungen sind etwa so groß, wie eine Beheizung dieser Passivhäuser mit Erdgas für 130 Jahre.
 

Literatur:

Lipp, B.; Rohregger, G.; Mötzl, Hildegund: Ökokennzahlen für Gebäude - Anreizsysteme für den Holzbau, Forschungsbericht, IBO GmbH, Wien 2002

IBO: Leitfaden zur OI3-Berechnung, Version 1.6, Wien, 2004

Waltjen, T. et al: Ökologischer Bauteilkatalog für Passivhaus-konstruktionen, IBO, Haus der Zukunft, Wien 2004

© bmvit, 2002
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