Presse-Aussendung vom 11.07.2002

Im Herzen Österreichs

Ökologie-Institut eröffnet Salzburgbüro

Informationen zum Pressegespräch am 11. Juli 2002 in Salzburg

Ökologie-Institut eröffnet in Salzburg

Freizeit, Stadt- und Regionalentwicklung sind die Schwerpunktthemen, mit denen das Ökologie-Institut im Großraum Salzburg arbeiten wird. Um die regionale Präsenz zu verstärken, eröffnet heute nach Wien und Bregenz das dritte Büro der Umweltexperten.

(Salzburg, 11. Juli 2002) Das Österreichische Ökologie-Institut für angewandte Umweltforschung setzt einen Schritt gegen aktuelle Zentralisierungstendenzen im Bereich Forschung und Beratung. Um den Aktionsradius im Herzen Österreichs zu erhöhen, wird in Salzburg ein Büro eröffnet, das durch Manfred Koblmüller (ehemals im Ökologie-Institut Wien tätig) besetzt wird. "Die Region Salzburg ist in vielen Bereichen mit einer dynamischen Entwicklung konfrontiert, die wir nachhaltig mitgestalten wollen," erklärt Koblmüller. Der Fokus auf konkrete Regionen ist eine bewährte Strategie des Ökologie-Instituts, da gerade dort wichtige Entscheidungen getroffen und auch umgesetzt werden können.
In Salzburg ist die Freizeitpolitik ein ganz wesentlicher Baustein der Entwicklungspolitik. Die Freizeitindustrie boomt und ist europaweit im Wachsen. Durch Kommerzialisierung und Professionalisierung ergibt sich eine Dynamik, die sehr stark auch in Salzburg spürbar ist. "Aus öffentlich wird privat, klein wird durch groß ersetzt, Zufall durch System", beschreibt Robert Lechner den aktuellen Trend. Studien belegen, dass Freizeitaktivitäten inzwischen mehr als die Hälfte der Lebenszeit in Anspruch nehmen. All diese Prozesse und Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen in wirtschaftlicher Hinsicht (Investitionschancen, Arbeitsplätze), sondern entfalten ihre Wirkung auf Stadt- und Regionalpolitik, Kultur- und Sozialpolitik, Wohnbau und Verkehr.
Sport (im Winter) und Kultur (im Sommer) sind die zwei Eckpfeiler, die den Rahmen für Salzburgs Freizeitpolitik abstecken, vor allem was die Investitionsbudgets der öffentlichen Hand betrifft. In Bezug auf die Bewerbung zur Winterolympiade 2010 und die alljährlichen Sommerfestspiele warnt Georg Tappeiner vom Ökologie-Institut in Wien vor einem falsch verstandenen Konkurrenzverhältnis: "Es geht - provokant formuliert - nicht um die Frage 'Amadeus oder Amadé', sondern um einen innovativen Prozess, in dem die lokale Bevölkerung gemeinsam mit den Entscheidungsträgern Gestaltungsspielräume auslotet und wahrnimmt." Ein hohes Maß an Vernetzungsarbeit ist hierzu notwendig, damit der Ausbau des Freizeitangebots nicht zu Lasten der sozialen Lebensräume und der Umwelt geht.
Konkret möchte sich das Ökologie-Institut Salzburg bei folgenden freizeitbezogenen Themen einklinken:
Stadt als Lebensraum: Städtische Freiräume sind ein oft unterschätzter Baustein des kommunalen Freizeitangebots. Die aktive Beteiligung der Bewohner an Stadtplanungen (Sanierung/Modernisierung, Neubau) ist entscheidend für die nachhaltige Verbesserung von Wohn- und Arbeitsstandorten.
Stadt-Umland-Kooperation: Eine engere politische Zusammenarbeit zwischen der Stadt Salzburg und dem Umland ist erforderlich, denn Freizeitkonsumenten denken und handeln kaum entlang kommunaler Grenzen. Gemeinsame Freizeitplattformen bieten sich als Lösung an.
Alpiner Tourismus: Hier gilt es, die eingeleitete Trendwende konsequent zu vollziehen. Weg vom reinen Kapazitätsdenken, hin zu höherer Qualität für Bewohner und Gäste. Die Olympiabewerbung als langfristige Perspektive bietet eine gute Möglichkeit, einen Diskussionsprozess über die Entwicklung touristischer Intensivregionen zu starten.

Folgende Projekte des Ökologie-Instituts in Salzburg sind bereits angelaufen:
Salzburg 2010, Nachhaltige Ideen für die Winterolympiade: Das Ökologie-Institut moderiert den Arbeitskreis "Umwelt & Nachhaltigkeit" und liefert dabei fachliche Inputs zum Bewerbungsdokument.
Modellsanierung Liefering-Süd: In einer Salzburger BUWOG-Siedlung werden bei der Sanierung neue Wege gegangen. Ein intensiver Diskussionsprozess zwischen Eigentümer und Mieter wird gestartet, um kreative, umsetzbare und für beide Seiten akzeptable Vorschläge hervorbringen.

Adresse des Ökologie-Instituts Salzburg:
Schwarzstraße 46, 5020 Salzburg
Tel 0662/876 620, koblmueller@ecology.at
Kontakt: Manfred Koblmüller