Öko Leadership oder themenübergreifende Vernetzung

 

Als Fortführung zum Thema "kleine Schritte, große Pläne" ist die These zum Widerspruch zwischen sektoraler Öko-Leadership in Form von zielgerichteten (klassischen) Umweltmaßnahmen und themenübergreifender Abstimmung unterschiedlicher Politikbereiche unter dem Motto "Ökologisierung" zu verstehen.

ÖkoPlan Weiz verfolgte in seiner ersten Realisierungsphase beide Zielrichtungen, mit unterschiedlichem Erfolg. Insbesondere die Maßnahmen aus dem Themenfeld Energie und die Maßnahmen zur Stadtentwicklung mit naturschutzfachlicher und landschaftsbezogener Zielrichtung sind isoliert betrachtet bekannte Zielsetzungen einer Umweltpolitik auf Gemeindeebene. Hier konnten im wesentlichen Erfolge bei der Umsetzung erreicht werden. Die nationale Einordnung der Qualität dieser Maßnahmen fällt nicht weiter schwer: Alleine die Tatsache, dass der ÖkoPlan bzw. die im Laufe der Jahre erfolgten Umsetzungsschritte in Form zahlreicher Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene im direkten Vergleich mit anderen Projekten gewürdigt wurden, spricht für sich. Weiz hat sich in den letzten Jahren österreichweit einen Namen gemacht: als engagierte und ehrgeizige Stadt in Sachen Umweltschutz. So weit zur Außensicht zum ÖkoPlan Weiz.

Die Innensicht der in Weiz mit dem ÖkoPlan und seinen Maßnahmen befassten Akteure ist hier weit kritischer und differenzierter. Grundsätzlich besteht überwiegend Zufriedenheit mit dem Instrument ÖkoPlan als Impulsgeber für Weiz.

Kritischer wird hingegen die Wirkung des ÖkoPlans auf bislang von diesem Instrument nicht behandelte und trotzdem vorhandene Aktivitäts- und Problemfelder gesehen. Herausragend dafür ist sicherlich das in Weiz allgegenwärtig wahrnehmbare Verkehrsproblem. Aber auch andere Themenfelder bleiben von dieser Kritik nicht ausgenommen: Einzelne Umsetzungsprojekte der Stadtentwicklung und der umfassende Bereich des betrieblichen Umweltschutzes müssen stärker als bisher durch ÖkoPlan-Vorhaben unterstützt und mit ÖkoPlan-Zielsetzungen verknüpft werden.

Vom Grundsatz her entspricht dieser Wunsch nach Neuorientierung letztlich den ursprünglich gefassten Zielen: dynamisches Instrument statt starrem Konzept.

Was sich hier so leicht niederschreiben lässt, verlangt in der Praxis aber zwei wesentliche Voraussetzungen: strukturelle Verankerung von ÖkoPlan in anderen Politikbereichen und die Bereitschaft zur intensiven Zusammenarbeit dieser Politikbereiche bzw. der dafür zuständigen Akteure mit den Inhalten und Trägern von ÖkoPlan.

 

ÖkoPlan: Brücke zwischen Umwelt-Leadership
und sektoralen Politikbereichen

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