Stadtentwicklung: Grosses schnell, Details langsam

 

Der Umsetzungsstand im Themenbereich Stadtentwicklung weist im Unterschied zu anderen Städten mit vergleichbarer Größe eine wesentliche und für die generell positive Erfolgsbilanz des Themenfelds auch entscheidende Besonderheit auf: Grosse Pläne werden rasch in konkrete Umsetzungsschritte umgelegt, die Basis für die Umsetzung ehrgeiziger Vorhaben wird somit schnell bereit gestellt. Hier erscheint es aus der Außensicht wesentlich, dass vielleicht aus Weizer Sicht mehrjährige und langwierige Entwicklungsprozesse im Vergleich mit anderen Städten zu raschen Umsetzungsschritten führen. Nennenswerte Beispiele dafür sind etwa die bereits umfangreich voran getriebene Gestaltung des öffentlichen Raums im Zentrum, die Umsetzung größerer Wohnbauvorhaben (z.B. Ziegelwerk), aber auch die Grundsteinlegung für die Umsetzung des Entwicklungsgebietes Bahnhofareal in Form der Eröffnung des Weizer Energie-Innovations-Zentrums (W.E.I.Z.).

In anderen Städten ist hier oftmals ein gegenläufiger Trend zu bemerken: Langwierige Konzeption, fehlende Umsetzung. Dafür aber die Konzentration auf die Realisierung von vergleichsweise kleinen Vorhaben auf hohem Niveau mit Pilotcharakter. Hier ist bezüglich der im Weizer ÖkoPlan enthaltenen Maßnahmen eher von Schwachstellen bei der Umsetzung auszugehen. "Details" oder vergleichsweise kleine Vorhaben werden nur langsam einer Umsetzung zugeführt. Das bedeutet natürlich nicht, dass kleine Vorhaben nur mit geringem Aufwand verbunden sind. Oftmals liegt der sprichwörtliche Hund im Detail begraben: die Zustimmung von Liegenschaftseigentümern, die gegebenenfalls aufwendigere Althaussanierung nach ökologischen Kriterien oder etwa die Sicherung der Zugänglichkeit des Weizbaches als naturorientierter Erholungsraum außerhalb des Zentrums. An konkreten Maßnahmen des Weizer ÖkoPlans betrifft dies insbesondere die (inhaltliche) Attraktivierung des Zentrums, die Schaffung von Wohnraum im Zentrum oder die Erhaltung bzw. Öffnung von Innenhöfen für die Bevölkerung.

Auf die Notwendigkeit zur stärkeren Berücksichtigung von ÖkoPlan-Inhalten und ggf. logischen Trägern des ÖkoPlans im Planungsalltag wurde bereits hinge-wiesen (strukturelle Verankerung, themenüber-greifende Konzeption). Als eine sinnvolle inhaltliche Hauptrichtung für die Fortschreibung des ÖkoPlans bietet sich für die Stadtentwicklung die Konzentration auf Attraktivierungsmaßnahmen für das Zentrum an.

Insbesondere dann, wenn dieser Vorschlag in Verbindung mit einer attraktiven Landesausstellung im Jahr 2001 gesehen wird.

 

Stadtentwicklung:
Grosses schnell, Details langsam ?

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