Hannah Hofbauer
Konzeption und Einführung eines Mehrweg-Systems für die 0,75-Liter-Weinflasche in Österreich
Ziel des Projekts ist die Einführung eines österreichweiten Mehrwegsystems für 0,75l-Weinflaschen samt Kisten im Pfandkreislauf, Rückgabestationen, regionale Spülzentren und Evaluation.
Mehrwegflaschen sind eine umweltfreundliche Alternative zu Einweggebinden, da sie Ressourcen schonen und Abfall reduzieren. Während die Milch-, Bier- und Limonadenbranche wieder vermehrt auf Mehrweg setzen, ist das im Weinsektor noch selten. Dabei bietet gerade die österreichische Weinwirtschaft mit ihrer starken Direktvermarktung und kurzen Transportwegen ideale Bedingungen für ein funktionierendes System.
Seit Juli 2023 arbeitet das Österreichische Ökologie-Institut im Projekt Mehrweg-Bouteille gemeinsam mit Projektpartner:innen und Expert:innen aus den Branchen Weinbau, Verpackung, Logistik und Nachhaltigkeit an einer einheitlichen 0,75-Liter-Mehrwegflasche für österreichische Weine. Ziel ist der Aufbau eines österreichweiten, offenen und herstellerunabhängigen Mehrwegsystems für 0,75l-Weinflaschen inkl. Mehrweg-Transportkisten, Reinigung, Rücknahme und Logistik, welches sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugt.
Das Projekt wird durch die Abfallvermeidungs-Förderung der österreichischen Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen finanziert.
Die neue Mehrweg-Bouteille soll Winzer:innen, Handel und Gastronomie eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Einwegflasche bieten. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts, des Bundesamts für Wein- und Obstbau zeigt, dass die Einwegflasche den größten Emissionstreiber im Weingut darstellt: Bei einem durchschnittlichen Betrieb verursacht sie fast, teils sogar über 50 Prozent des gesamten CO₂-Fußabdrucks
Darüber hinaus soll die Mehrweg-Bouteille weitere Vorteile für Markt, Logistik und Technik bieten: geringere Systemkosten und bessere Verfügbarkeit, Effizienz durch Standardisierung bei Kisten und Leergutautomaten, neue Chancen in Nachhaltigkeitskommunikation und Green Events sowie praktische Entlastungen für Gastronomie und Handel durch weniger Abfall und einen nachhaltigeren Auftritt.
Damit leistet das Projekt einen zentralen Beitrag zur ökologischen Transformation der Weinbranche und schafft die Grundlage für ein zukunftsfähiges Mehrwegsystem.
Das Österreichische Ökologie-Institut arbeitet an diesem Projekt zusammen mit Wein & Obst Klosterneuburg RTD (eine Einrichtung mit eigener Rechtspersönlichkeit an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau), Circular Analytics TK GmbH, Biogast GmbH und Raiffeisen Ware Austria AG.
Projektdauer
2023 – 2025
Leitung
Christian Pladerer
Umsetzung
Gefördert von
Abfallvermeidungs-Förderung der österreichischen Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen
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